Forschungsbericht
Text aus den Krystallrunenbüchern, entnommen dem Artefakt unter den Grundmauern Alineeas
Mythos `n Saga dæ M‘agie artikanea
Auszug aus den Texten und Fragmenten der Krystallrunenbüchern, entnommen dem Artefakt unter den Grundmauern Alineas, unseren Vorahnen zugeschrieben, aus den Runen übersetzt von der Akademie zu Alineea:
[…] En Artika flosset dæ M‘agie op es Flaißigste. D gargroßartigen Krystallenmonumente mittens em det æhrwyrdigsteen Krystalleynpalasten dærer op em Lichtensteine versorget d Gænzlichkait eiserer gottverlass‘nen Ailanden met d moondgegæbenen M‘agie det Urspuungens. Em Bluute d artikaanschen Folkkensrassen fynded sich durch d immerdargewesenste Anpassungen enzwyschenst Krystallenm‘agie. D Wæsen eiserer Ailanden wandelen sych op en m‘agische Wyse met em Wohlgefallen det Krystall. Selbigste æmpfenden d Lynen op em m‘agischen Flusse ond send befehiget jenige zu nutzen firderhin aigenste Zwække, selbstredendst wenn d Wæsen kenerley aigenste M‘agie innewohnigt. D altehrvordersten des Folkkes derer Eleven op d Glætschern Ewiglichaises besinnen sich sait alten Zeyten ond nutzen selbigste Begæbenhait d Machd fir d Klainikkeyten op em Tagesbeschæft. Sy bryngen Licht ens Donkel onder d Bærge, stellen d Zustande op en ferzschlissenen Dynge weder hær ond zaigen manchen Tryk herfor. Selbigste M‘agie bedynet sych net op d inneren moondm‘agischen Forræten. D moondgegæbenen M‘agie det Urspuungens hylfet by em kleenen Schnytten d Haut, brynget glykklichen Ausgang by d Zahmigung d Fy‘rfehn ond d Fy‘r wyrd præchtigst. Solch n Batzeen M‘agie hylfet forzyglichst fir d bescheerliche artikaanischen Normalendaag. Em Moonde sys geklaagedr d Krystallen gebet nit nur ær forderet ooch op em Benuzendeen. Obendruff es d M‘agie nit met Berechnungeen z‘ kontrollieren, d Rizze ond Løcher nemed merglich zu. D Faktoralitæt op em Krystallen ond in Bezuug zom selbigsten est im eusersten Maase endschaidend fir en Ergebnis op em Zauberwyrkenden. D Parametres sotten stymmen sonst kann solches en m‘agisches Wyrken in der Schnelle ausartygen. D Ailanders d Kynder Artikaas myssen stetig d moondgegæbenen M‘agie det Urspuungens beforschen ond sych onderainander hylfen selpst en ungynstigen Zaiten[…]
Weitere Fragmente sind derzeit in der Übersetzung.
Die Akademie zu Alineea bedankt sich ausdrücklich bei den bisherig Mithelfenden im Gremium der Übersetzenden. Vollständige Textpassagen und die Originale sind nur in den Archiven einsehbar – entsprechende Anfragen sind ausschließlich und direkt bei der Vorstandschaft der Akademie zu stellen. Im Vorfeld bedanken wir uns für das entgegengebrachte Verständnis.
Ersehnte Rückkehr?
Berichte aus den verschiedenen Teilen des Reiches zur Rückkehr der M’agie
Seit dem 1. Mondenlaufe des 3. Weltenlaufes nach der Dämmerung, festigt sich die Hoffnung der Bewohner von Ligath Tureen auf die lang ersehnte Rückkehr der mondmagischen Ströme – unserer M‘agie [Wir beziehen uns hier auf die Textfragmente des Mythos `n Saga dæ M‘agie artikanea und die daraus abgeleiteten mondmagischen Strömungen die unserem Volke wohl einst ungewöhnliche und kaum zu begreifende Fähigkeiten verlieh]. Es mag vielleicht mit dem sich schneller lichtenden Nebel zusammenhängen oder gar mit den verheißungsvollen Sternenkonstellationen am nächtlichen Himmel, die mit unserem gütigen Mond um im Wettstreite strahlen. Doch es häufen sich die Anzeichen, dass der Glaube und unsere Textquellen eine Flocke Wahrheit bergen.
In Alineea traten die ersten Gläubigen zusammen, das m‘agische Artefakt unter dem Palasthügel – so unsere Überlieferungen – zu ehren und den Mond um die Gunst zu erbitten den geeinten Kindern Artikas ihre Kristallmagie endlich zurück zu geben. Die Mutmaßungen verdichteten sich zur Überzeugung als in der Akademie zu Alineea, im Zuge der Metamorphosen-Forschungen, Legenden und Erkenntnisse aus weiter entfernten Siedlungen des Reiches eintrafen. Es gilt inzwischen als ein gesichertes Factum, dass die Adlertürmer einst durch die mondmagischen Ströme des Fliegens mächtig waren und die Volkssagen der Gletscherelfen keine Ammenmärchen sind, sondern letzte Überreste vom verschollen geglaubten Wissen um die kristallene Magie vor dem Kataklysmus sein müssen.
Im aktuell 3. Mondenlaufe scheint eine Sichtung in der Nähe der Gebirgsfeste Ovsed die Rückkehr der M‘agie zu konstatieren. Ein Blütenmeer in einer Talsenke des Thahala‘luna, unseres Morgengebirges, wurde von einem zwergischen Jäger entdeckt. Der steinige Untergrund des Eisgebirges war nach seinen Aussagen von den blauschimmernden Blüten überzogen. Beeindruckt von der Schönheit und erinnert an die Formulierungen über das mondmagische blauschimmernde Leuchten der M‘agie der alten Zeit wollte er eine Gruppe Interessierte am nächsten Tage zu dem Wunder führen, doch nur ein einzelnes winziges Blütenblatt konnte noch aufgespürt werden, es welkte und zerfiel unter der ersten Berührung. Doch es war ein wohl eindeutiger Beweis für seine Geschichte.
Die M‘agie schien einem ersten Pulsieren gleich zurückgekehrt zu sein. Wir warteten also gespannt auf den nächsten Herzschlag, der so lang vermissten mondmagischen Ströme. Bis dahin bleiben unsere Gedanken offen und Bitten an den Mond nahmen in den Gemeinschaften der Gläubigen stetig zu.
Der aktuelle Mondlauf (4. im 3.) bringt auch sodann eine entsprechende Neuigkeit! Mit Jubel und Entsetzen wurde das Ereignis, welches der M‘agie zugeschrieben wurde, aufgenommen. Im neu erbauten Fischerhafen von Nordsteerspeetz begab es sich, dass plötzlich und ohne jeglichste Vorwarnung hunderte von Fischen aus dem Wasser auf die Stege gesprungen waren, wo sie sogleich zappelnd verendeten. Die Meerestiere rochen äußerst ungewöhnlich und sie waren derart abstoßend, dass sie sogleich als ungenießbar erachtet wurden.
Trotz der Merkwürdigkeit dieses Ereignisses erstarkt der Glaube, dass die M‘agie die wohl dereinst unser Leben auf Artika lenkte zurückkehrt. Weitere Belege oder Ereignisse welche unsere Annahmen untermauern sollen, werden wir für das Vne Thall weiterhin aufnotieren und bei Interesse veröffentlichen. Mögen die Ströme der mondmagischen Kraft aufflammen. Wir, die Kinder Artikas, hoffen…
Stellungnahme
Wissenschaftliche Abhandlung betreffend der unseren Völkern widerfahrenden Mutationen – Entstehung Türmerwesen
Stellvertretend für die geeinten Kinder Artikas, bezieht M‘agistratyn Amaryll Dreigestirn von Siku (Vertretung des Gletscherelfenvolkes im äußeren Rat und vorstehende Sprecherin der Akademie zu Alineea) Stellung zur Entstehung der Türmerwesen, beauftragt durch die Akademie und genehmigt durch das großen Plenum:
Wie im Konvent der Dämmerung von unserer geschätzten Freifrau Hedwig Adlertürmerin Turmvorstehende der Adlertürmer und diplomatische Korrespondierende im Auftrage des großen Plenums von Ligath Tureen angemerkt, quittieren Türmerwesen ihr eigenes Sein als hinreichende Ratifikation der (vormaligen) Existenz der M‘agie. So erwägen wir auch inzwischen die mondmagischen Ströme als Ausgangspunkt und Katalysator unserer Entstehung (Türmerwesen). Im Folgenden möchte ich fragmentarisch beschreiben, was wir derzeit zu den Umständen wissen.
Mit leisem Bedauern müssen wir jedoch uns und den hier lesenden Völkern eingestehen, dass unsere Forschungen noch juvenil und unsere Ergebnisse asch‘nbedyngt marginal erscheinen mögen. Obgleich dies Phänomen unsere Geschichte seit jeher zu durchdringen scheint, war diese, unsere Extraordination, hinlänglich von uns verkannt und schlicht hingenommen als mondgegeben. Einige Fakten sind jedoch unlängst gefeit und validiert. Es deucht uns nach den Aussagen von kooperierenden Völkern und der neuerlichen Lektüre unseres bestgehüteten Wissenschatztes, dem Codex Artikanea, eine Korrelation zwischen unserer vermuteten Herkunft und dem Werdegang unserer Zivilation und den auftretenden Umständen der Mutationen. Es (oder besser, die M‘agie – Anmerkung aus aktuellem Anlass) scheint uns schlicht im Blute zu liegen, doch noch fehlt uns die Möglichkeit dies hinlänglich zu belegen. Gerne teilen wir nun die gewonnenen Erkenntnis nun auch mit allen Völkern, insbesondere um die Unterschiede unserer Erscheinungsformen gemeinsam ergründen zu können um etwaige Rückschlüsse auf die bestehende Causa extrahieren zu vermögen. Unsere dringlichste akademische Bitte ergeht daher, nach Belieben unsere Forschungsergebnisse zu kommentieren um eine exemplarische Vergleichsstudie anbahnen zu können. Natürlich wird ein solcher theoretischer Austausch keine augenscheinliche Untersuchung dauerhaft ersetzen dürfen, doch versprechen wir uns bereits erste verwertbare Erkenntnisse davon, welche uns als Fortentwicklung des Fundamentes jener Analyse dienlich sein dürften.
Die faktenbasierte Beschreibung der subjektiv vollständig abgeschlossenen Metamorphose der Mutanten ergibt wie folgt ein basal einheitliches Bild:
• Mutanten existieren in den 3 fixen Ausprägungen: Lykantropic Mutans (lykantrop – wölfisch – Turm der Schneewölfe), Avikularis Mutans (avicular – vogelartig – Adlerturm) und Felinumal Mutans (feline – katzenartig – Turm der Schneeleoparden)
• Die Metamorphose beginnt sich gesichert im frühen Kindesalter (ca. nach 2 Weltenläufen) abzuzeichnen und finalisiert sich stets vor dem Eintritt der Adoleszenz ( nach gut 12 Weltenläufen)
• Die Performanz der Metamorphose ist geschlechts- und rassen- sowie volksunspezifisch, ebenso die Häufigkeit der Mutationen an sich
• Die Fähigkeit der Adlertürmer (avikular) ihre Schwingen als taugliche Flügel zu adhibieren, ließ sich trotz eindeutiger Verweise in Legenden und alten Handschriftensammlungen, sowie Prophezeiungen bis dato nicht elaborieren (wir erwarten signifikante Veränderungen mit der Manifestation der M‘agie – Anmerkung aus aktuellem Anlass)
• Eine innerfamiliäre Häufung vermochte statistisch nicht erfasst zu werden und wird somit ausgeschlossen
-> Beforschte Belege gaben keinen eindeutigen Aufschluss über den tatsächlichen Auslöser des Umstandes, er gilt deswegen als weiterhin unbekannt (Wir erwarten jedoch ganz neue Forschungsergebnisse und Datenbasen mit der Manifestation der M‘agie – Anmerkung aus aktuellem Anlass)
In den folgenden Faktoren ergaben sich deutliche Varianzen die zu beobachten waren:
• Die 3 Hauptausprägungen weisen lediglich Variablen in den Einschlägen auf, so mutieren lykantrope Betroffene in eindeutig wölfische Türmerwesen, die rein durch die Farbe des Fells differenziert und natürlichen Äquivalenten zugeordnet werden können, wie beispielsweise den Polarwölfen, Grauwölfen, Frostwölfe, … (alle biologisch beschriebene Phänotypen der Gattung lupus canis erscheinen möglich)
• Die größte Vielfalt der phänotypischen Formen zeigen die avikularen Türmerwesen, Anmutungen von kleineren Singvögeln bis hin zu Raubvögeln und nicht näher erkennbaren Vogelarten sind beschrieben
-> In mehreren Überlieferungen befand sich der wiederholt groteske Terminus „harpyesk“
• Die primären Indikatoren einer Metamophose sind höchst divergent ebenso wie die Geschwindigkeit des Gesamtprozesses
• Abnorme Abläufe der Umwandlung sind überliefert und werden momentan näher ergründet
• Die Erhaltung des hummanoiden Duktus, Habitus und Kompetenz ist stark volatil und entzieht sich jeglicher Kalkulationen
Eine normgerechte Metamorphose konnte bereits durch jene beschriebene Koeffizienten nachweislich positiv beeinflusst werden:
• unbekannt
Folgende Varianzen gedenken wir in den Zukunft experimentell zu ergründen um unsere Analysen zu emendieren und evolvieren:
• Auswirkung von geographischen Gegebenheiten
-> Insbesondere bei lykantropen Türmerwesen bereits erste Indizien verortet
• Wirksamkeit von bekannten Heilpflanzen auf die Metamorphose
• Meteorologische Einflüsse • Einfluss der Volkszugehörigkeit (inklusive der Kontrolle diverse Statistiken)
• Wechselbeziehung von initialem Alter des transformierenden Individuums zur Vollendung und Ausprägung der Mutation
• Kovarianzen und Malformationen der Metamorphose
• Abwicklung der Vitalfunktionen während und nach der Transformation (gegebenenfalls Schemata)
• Verbindungen von Charakterzügen und stattgefundener Transition
• Bedeutung der Ernährung im Prozess der Genese und der Artung der Transformationen
• Immanenz der 3 Ausprägungen der Mutationen
• Kontinuität im Bestand der Türmerwesen und deren Akkumodulation im Vergleich zur Gesamtbevölkerungsdichte
• Kongruenz von Mutationen in anderen Völkern Darshivas
-> Erste Rückläuferantworten erschienen nicht erwähnenswert auswertbar, befinden sich aber in Prüfung. Um weitere Zuschriften mit Beschreibungen und Hinweise wird ausdrücklich gebeten – die Akademie verweist auf den entsprechenden Aufruf: Vne Thall | 15. Mondlauf
Um das betroffene Gebiet der Türmerwesen geografisch adäquat abgrenzen zu können, sei hier die Beschreibung der Lage unseres Reiches in Darshiva eingefügt, wie die Turmvorstehende Freifrau Hedwig Adlertürmerin sie in einer Korrespondenz an ein mit uns in diplomatischer Beziehung stehendes Volk sandte:
Von zwei Seiten scheinen wir von größeren Wassern umgeben, deren Ausmaße uns derzeit noch unbekannt sind. Oberhalb ist unser Reich durch das Thahala‘luna Morgengebirge gezeichnet, welches sich seitlich an die Ebenen der Türmerlande (Vormals Trümmerlande – Anmerkung der Akademie der Vollständikeit halber) schmiegen. Klimatisch sind wir im Subpolaren zu finden. Die andere Seite kennzeichnet das Thahala‘sol Abendgebirge unsere Regionen. Der Strom Elzynja quert unterhalb unserer Hauptstadt unsere Gebiete zwischen den beiden Wassern, vor dem Thahala‘sol Abendgebirge zweigt ein weiterer Fluss ab der sich weiter parallel zum Gebirge vergabelt. Aschennebel fanden wir besonders hartnäckig unterhalb des Thahala‘luna Morgengebirge (wobei sich in dieser Region die bemerkenswertesten spontanen Lichtungen des Nebels ergaben – Anmerkung der Akademie aus aktuellem Anlass) bei dem Gewässerrand. (Es folgt eine aktuelle Erweiterung dieser Beschreibung durch die Akademie – Anmerkung) Im unteren Bereich findet sich paralell zum Hauptstrom des Reiches das Shuree‘birge, ein Gebirgszug gesäumt vom Hochland in dem sich der Shureenwaald befindet. Vom höchsten Gipfel fließt ein stattlicher Fluss, kleiner als der Strom der Elzynja in ein großes Gewässer, welches wir noch nicht mit dem anderen verbunden wissen. Die Permafrostgrenze schließt an das Thahala‘luna Morgengebirge im Eishochland an und ist durch das bisher größte Gewässer begrenzt. Wir sind derzeit nicht an die Grenzen anderer bekannten Völker gestoßen.
Abschließend nennen wir gerne die wenigen als verlässlich oder anderweitig relevant eingestuften Quellen, welche wir zur Extraktion der Ergebnisse herangezogen haben:
• Codex Artikanea, Alineea Bibliothek der Akademie
• Prophezeihung des Salmonolijus
• Gesammelte Handschriften derer von Siku, Neuartika
• Offizinalen der Verwaltung
• Legende von den Türmern, Adlerturm zu Alineea
• Zwergenstolz, Tagebücher von den Altvorderen derer aus Oved und Thronfolgenden von Punsae, verwalteter Sammelband der öffentlichen Transkriptionen, Bibliotekshallen unter dem Thahala‘luna Morgengebirge
• Dy Dragensagas, Überlieferung
• Tyrmersmannen, Kindermärchen
• Legende Artikas, gesammelte Überlieferungen
• Berichte 125, 12b, 24.8.DX, K-36,4, III/4488, 521‘y und die dazugehörigen Forschungsergebnisse der Akademie zu Alineea
Die Akademie bedankt sich bei bisherig Mithelfenden. Vollständige Forschungen nur in den Archiven einsehbar.