Freies Askenblad 3

Was der Jarnfjordbodet nicht schreibt

Während der Jarnfjordbodet sich dem Glanz und Ruhm widmet, erhebt das Freie Askenblad seine Feder für die unbequemen Wahrheiten des Reiches. Wir berichten von dem, was andere verschweigen: die brutale Niederschlagung eines Protestes, die Zensur von Nachrichten und die wahre Lage im Jarnfjord, jenseits der hehren Worte der Mächtigen.

Wenn ihr den Mut habt, die Wahrheit zu sehen – auch wenn sie schwer wiegt – dann greift zum Freien Askenblad.

Generalin oder Gespenst? Was steckt hinter der Beförderung Astrid Jarnhjertes?

Sie war Hüterin der Gassen – nun soll sie das Schwert des Reiches führen?!

Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Astrid Jarnhjerte, bisher eher bekannt als pflichtbewusste Kommandantin der Stadtgarde von Jarnheim, wurde als neue Generalin der Askengard ernannt. Kein Kriegsruf, keine Schlacht, kein heldenhaftes Gefecht an der Grenze – und dennoch wird sie zu einer der obersten Hüter des Schwertarms des Reiches gemacht?

Ist das Verteidigung – oder Vorbereitung auf Kontrolle im Inneren?

Jarnhjerte war in der Stadt vor allem für eines bekannt: Überwachung, Kontrolle, Ordnung. Ob sie Diebe jagte, Flüchtige aufspürte oder Unruhestifter in den Gassen dingfest machte – ihre Stärken lagen stets im Inneren, nicht im offenen Kampf. Kein Aschenwesenblut ziert ihr Banner, kein Heer folgte je ihrem Ruf. Und dennoch soll ausgerechnet sie nun an die Spitze einer neuen Armee treten?

Von alten Bekannten heißt es: Astrid hat ein Gedächtnis wie ein Rabenstein. Sie vergisst nichts. Wenn sie Generalin wird, wird niemand mehr unbeobachtet leben.

Sie hat das Auge, das hinter Mauern sieht. Der Feind, auf den sie angesetzt wird, trägt kein Banner und marschiert nicht ins Feld.
– aus einem geheimen Protokoll des Rates der Gilden

Die offizielle Version? Neue Wege. Aber vielleicht führen sie direkt in den Schatten. Wir bleiben dran – und beobachten, wer hier wirklich wen beobachtet. Die Nebel lichten sich – doch wer steht im Dunst?

Was wird in Jarnheim versteckt?

Wissen für das Volk? Offenheit? Transparenz?

So behauptet es der Rat – und tatsächlich wurden in den letzten Monaten gleich drei bedeutende Bibliotheken für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Die neue Bibliothek von Askeborg, ein strahlendes Zentrum des Wissens. Die einstige Ratsbibliothek in Asketun, jetzt geöffnet für alle Bürger. Die uralte Sammlung in Hrafnholt, restauriert und feierlich eingeweiht.

Nur ein Ort bleibt verschlossen wie ein verfluchter Sarkophag: Die Große Bibliothek von Jarnheim – die älteste, mächtigste, und angeblich weiseste aller Sammlungen. Warum darf hier niemand hinein?

Gerüchte brodeln: In Jarnheim lagern nicht nur Bücher – sondern Wahrheiten, die nie ans Licht dürfen. Geheime Aufzeichnungen über Experimente mit Nebelwesen. Versuche, Menschen mit dem Nebel zu vermengen. Ein Informant spricht sogar von Blutlinien im Rat, die nicht ganz menschlich sind.

Was also liegt dort unter Verschluss? Altes Wissen – oder brisante Wahrheiten, die nie ans Licht dürfen? Die Bücher schweigen – aber wir nicht.

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