Jarnfjordbodet – 8

Jarnfjordbodet 3. Steinnardag im Meldrvörn 25

Das Schiff des verlorenen Boten

Asketun – Vor wenigen Tagen trieb ein kleines Schiff, getrieben von den Wellen des Nordrhaf, an die Ufer von Jarnfjord. Bei näherer Untersuchung offenbarte sich: Es war das Erkundungsschiff unseres vor Monaten in einem fremden Reich vermissten Boten.

Die Reise des Boten
Wie der Rat verlauten ließ, war der Bote aufgebrochen, um eine Botschaft des Friedens und der Zusammenarbeit zu überbringen. Doch wie ein Brief des fremden Volkes voller Mitgefühl berichtete, der dem Leichnam mitgegeben worden war, war er in eine Gletscherspalte gestürzt und dort seinem Schicksal erlegen. Jenes fremde Volk, bewegt von der Tragödie, ehrte ihn mit einem Begräbnis nach ihren Riten und sandte ihn, von kostbaren Ölen gesalbt, mit seinem Schiff zurück aufs Meer.



 

Das Begräbnis nach unseren Riten
Als der Rat der Gilden von dem Fund erfuhr, wurde beschlossen, dem Boten nun auch die Ehre einer Bestattung nach den Traditionen des Askenfolk zuteilwerden zu lassen. In einer feierlichen Zeremonie wurde sein Grabschiff erneut auf dem Fjord hinausgesandt, geschmückt mit Grabbeigaben, die den Respekt und die Dankbarkeit unseres Volkes symbolisierten. Ein Brandpfeil entzündete das Schiff, und die Flammen loderten hell gegen den grauen Himmel. Die Mitglieder des Rates und viele Bürger versammelten sich, um des Boten zu gedenken. Gemeinsam wünschten sie ihm eine sichere Reise in das Totenreich, wo er in einer der sieben Städte Aufnahme finden möge.

Glaube: Die Städte des Totenreichs

Die Totenriten des Askenfolk bereiten die Verstorbenen eine Reise ins Totenreich vor. Jedes Leben mündet im Glauben des Askenfolk in einem Land jenseits des Lebens, wo sieben prächtige Städte den Göttern gewidmet sind. Jede Stadt repräsentiert die Tugenden und Prinzipien einer der Gottheiten und gewährt den Würdigen Zugang zu einem Leben in Fülle und Erfüllung.

  • Mekinheims Werkstattstadt
    Inmitten eines Labyrinths aus Zahnrädern und Brücken liegt Mekinheims Stadt, eine Metropole aus Metall und Licht. Hier sind die Straßen mit goldenem Messing ausgelegt, und die Gebäude leuchten in warmem Glanz. Nur jene, die zu Lebzeiten Erfindergeist und Schaffenskraft bewiesen haben, dürfen eintreten. Die Verstorbenen verbringen ihre Ewigkeit damit, an großen Projekten zu arbeiten, die die Grenzen von Realität und Vorstellungskraft überschreiten, unter der Leitung der Meisterarchitektin selbst.
  • Tvillingars Doppeltürme
    Tvillingars Stadt ist bekannt für ihre beeindruckenden Zwillingstürme, die in perfekter Symmetrie in den Himmel ragen. Diejenigen, die ein Leben in Ausgewogenheit führten, finden hier ihre Ruhe und dürfen an der ewigen Schmiede arbeiten, wo Waffen und Werkzeuge für die Götter selbst geschmiedet werden.
  • Elixiras Wandeltempel
    Elixiras Stadt ist eine ständige Metamorphose. Ihre Gebäude verändern sich, ihre Farben wechseln, und ihre Formationen tanzen im Einklang mit der Zeit. Diese Stadt ist denjenigen vorbehalten, die den Wandel nicht nur akzeptierten, sondern ihn auch förderten. Hier können die Bewohner die Alchemie der Götter studieren und die Essenz der Schöpfung erkunden, während sie neue Elemente und Substanzen entdecken.
  • Velgrims Quellstadt
    Velgrims Stadt liegt an einem endlosen Wasserfall, dessen heilende Tropfen das Land bewässern. Die Straßen sind mit blühenden Pflanzen gesäumt, die aus den reinsten Quellen gespeist werden. Diejenigen, die Leben retteten und heilten, dürfen in diese Stadt eintreten, wo sie für immer in Frieden leben und die Geheimnisse der göttlichen Heilung weiter vertiefen können.
  • Handarokks Basarstadt
    Eine lebendige, bunte Stadt voller Märkte, Brücken und Handelsstraßen ist Handarokks Domäne. Hier fließt ein goldener Fluss, der alle Teile der Stadt miteinander verbindet und den Tausch von Waren und Ideen ermöglicht. Nur jene, die Verbindungen schufen und Gemeinschaften stärkten, dürfen sich hier niederlassen, wo sie ewige Feste feiern und immer neue Geschichten hören können.
  • Meldrvörns Hallen der Sagen
    Diese Stadt gleicht einer gewaltigen Bibliothek, in der jede Wand aus Büchern besteht und jede Treppe zu weiteren Etagen des Wissens führt. Unter einem Himmel aus Sternenkonstellationen, die uralte Geschichten erzählen, finden die Gelehrten ihre Erfüllung. Hier dürfen sie das Wissen des Universums ergründen und neue Geschichten für kommende Generationen schreiben.
  • Wardenhelms Festung
    Wardenhelms Stadt thront auf einer uneinnehmbaren Klippe, umgeben von stürmischer See. Ihre Mauern sind aus schwarzem Stein und widerstehen jedem Angriff. Nur diejenigen, die Mut und Opferbereitschaft im Leben bewiesen haben, dürfen diese Stadt betreten. Hier verbringen sie ihre Ewigkeit damit, die Verteidigungsstrategien der Götter zu perfektionieren und das Totenreich gegen alle Bedrohungen zu sichern.

Wer die Gunst der Götter nicht erlangen konnte, verbringt sein Leben außerhalb der Städte in einfacher Bescheidenheit. Doch auch dies wird nicht als Strafe, sondern als Chance zur Reue und zur Besinnung gesehen, denn ein Einlass in einer der Städte mag auch noch lange nach dem Tod erfüllt werden. Die sieben Städte bleiben ein Symbol für die Tugenden, die das Askenfolk im Leben anstrebt – und die Hoffnung auf eine erfüllte Existenz in der Ewigkeit.

Jarnfjordbodet: Änderung des Erscheinungsrhythmus

Werte Leser und treue Gefährten,

mit großem Dank und ehrlichem Gruß wenden wir uns an euch, die ihr stets die Worte des Jarnfjordbodet mit wachsamen Augen und klarem Geist verfolgt. Ihr seid es, die unsere Arbeit mit Sinn erfüllen und uns anspornen, die Kunde Jarnfjords in ihrer besten Gestalt darzubieten.

In den letzten Monden ward uns offenbar, dass nicht allein die Fülle, sondern die Güte der Worte das Herz des Lesers gewinnt. Die Kunst des Schreibens erfordert Zeit und Muße, auf dass jedes Wort wohlgesetzt sei und jede Geschichte in ihrer Fülle erstrahle.

Darum haben wir beschlossen, den Takt des Erscheinens unseres Blattes zu wandeln. Von nun an wird der Jarnfjordbodet nicht länger zu jedem Göttermonat, sondern in einem freien Maße herausgegeben, das uns gestattet, gründlich zu forschen, mit Sorgfalt zu schreiben und euch Geschichten zu bringen, die den Ruhm unserer Heimat und ihrer Sitten würdig sind.

Jede Ausgabe wird reicher an Inhalt und Erkenntnis sein, mit Geschichten, die lange in Erinnerung bleiben. Anstatt der Hast des Monats zollen wir der Bedächtigkeit Tribut, um Worte zu wählen, die Bestand haben.

Dieser Wandel sei nicht als Verlust zu deuten, sondern als Schritt, den Jarnfjordbodet zu einem Werk zu machen, das in der Halle eures Heims wie auch in der Erinnerung eures Geistes einen würdigen Platz findet.

Wir danken euch für euer Verständnis und eure Treue und hoffen, dass ihr auch künftig mit Freude unsere Kunde empfanget. Möge jeder Bericht ein Licht in der Dunkelheit und ein Funke der Weisheit sein.

In Demut und Ehre,
Die Schreiber des Jarnfjordbodet

Schmiedehandwerk: Waffen des Askenfolk

Die Handwerker der Gilde der Schmiede haben Waffen entwickelt, die nicht nur effektive Kriegswerkzeuge sind, sondern auch vielseitige Funktionen im Alltag und in speziellen Szenarien erfüllten. In Folge werden ein paar ausgewählte Waffen vorgestellt.

Kriegsbeil
die Seitenwaffe der Wahl von vielen Kriegern der Askengard. Seine breite Schneide macht es zu einer gefährlichen Nahkampfwaffe, während der Haken an der Rückseite ein entscheidendes taktisches Element hinzufügt. Der Haken ermöglicht es, feindliche Schilde zu fassen oder gar Waffen aus den Händen des Gegners zu fischen. Das Beil dient auch als Werkzeug, etwa zum Fällen von Bäumen oder dem Bearbeiten von Holz.
Taktischer Einsatz: In engen Schlachten oder bei Belagerungen wird das Kriegsbeil bevorzugt eingesetzt, um Verteidiger von ihren Deckungen zu lösen und schnelle Angriffe zu ermöglichen.

Atgeir
eine langstielige Waffe mit einer vielseitigen Spitze, meist mit einer Schneide an einer Seite und einem Haken an der anderen. Gegner können durch die große Reichweite auf Distanz gehalten werden, wodurch der Träger sich selbst und seine Verbündeten schützen kann. Außerdem können anstürmende Gegner – zu Fuß oder zu Pferde – auflaufen gelassen werden. Die scharfen Kanten der Spitze sowie die Schneide eignen sich für Stiche und Schnitte, während die Hakenform unter anderem genutzt werden kann, um beispielsweise Gegner von Pferden zu ziehen oder an Schilden zu reißen.
Taktischer Einsatz: Der Atgeir wird oft in geordneten Formationen eingesetzt, wo er die erste Verteidigungslinie bildet.

Haknifr
ein kurzer Dolch ohne Parierstange, dessen Klinge vier geschärfte Kanten besitzt, die in Richtung des Griffs breiter werden. Der schmale, flügelartige Aufbau minimiert den Wasserwiderstand und erlaubt präzise Stiche unter Wasser.
Taktischer Einsatz: Der Haknifr ist eine Waffe der Kriegsschwimmer der Askengard, die speziell auf den Kampf in und aus dem Wasser trainiert sind.

Wurfbeile
ein kleines Beil mit sehr scharfer Klinge, das so geformt ist, dass es sich gut werfen lässt. Jeder Meisterschmied hat seine eigene Form, die besondere Eigenschaften des Wurfes hervorhebt, manche Formen fliegen weiter, andere kommen besser um Kurven.
Taktischer Einsatz: Wurfbeile werden oft in der Eröffnung einer Schlacht eingesetzt, um gegnerische Reihen zu lichten, sind aber auch für schnelle Überfälle geeignet.

Langschwert
mit einer langen, zweischneidigen Klinge vereint es Geschwindigkeit, Reichweite und Vielseitigkeit, weshalb es vor allem von erfahrenen Kriegern und Anführern getragen wird. Langschwerter sind oft reich verziert und gelten als Statussymbol. Ihr Besitz zeugt von Mut, Fertigkeit und Ansehen.
Taktischer Einsatz: Es ist ideal für Einzelkämpfer und Offiziere, die ihre Truppen in der ersten Reihe anführen.

Skjold
ein vielseitiges Verteidigungsinstrument, das aus Holz gefertigt und mit Metallbeschlägen verstärkt wird. Der Rundschild bietet ausgezeichneten Schutz gegen Pfeile und Hiebe, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Mit der Schildkante oder dem Schildbuckel können Gegner geschlagen, aus dem Gleichgewicht gebracht oder verletzt werden. Die Schilde sind oft mit Familien- oder Gildensymbolen bemalt und symbolisieren die Identität und Einheit des Askenfolk.
Taktischer Einsatz: Der Rundschild ist zentral für die berühmte Schildwall-Taktik des Askenfolk, bei der Krieger eine undurchdringliche Verteidigungslinie bilden.

Siehe auch: