Jarnfjordbodet 9

1. Pyrdag im Yule 25

Askeborg – Eine neue Heimat für Wissen

Askeborg hat sich in den letzten Jahren von einem kleinen Dorf am Rand des Aschennebels zu einer pulsierenden Stadt entwickelt. Durch den Zuzug zahlreicher Familien und den Ausbau der Wehranlagen entlang der Nebelgrenze hat die Bedeutung dieser Siedlung enorm zugenommen. Um diesem Wachstum Rechnung zu tragen, hat die Gilde der Gelehrten kürzlich die Eröffnung einer neuen Bibliothek in Askeborg bekannt gegeben.

Vidar Skriftvakt, Vorsteher der Gilde der Gelehrten, erklärte während der Eröffnungsfeier: „Wissen ist das Fundament unserer Kultur. Mit dieser Bibliothek schaffen wir eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft des Askenfolk.“

Die neue Einrichtung bietet eine breite Sammlung an Schriften – von den Aufzeichnungen der ersten Besiedler des Jarnfjords bis hin zu technischen Handbüchern der Ingenieure. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Lehrmaterialien, die jungen Gelehrten und Handwerkern helfen sollen, ihr Wissen zu vertiefen.

Neue Bibliothek zu Askeborg am Tag der Eröffnung

Zugang zur Ratsbibliothek für Alle
Ergänzend zu diesem Schritt hat die Gilde der Gelehrten verkündet, dass die Bibliothek des Rates in Asketun künftig für das gesamte Volk zugänglich sein wird. Dieser historische Entschluss öffnet die Tore zu einer der bedeutendsten Wissenssammlungen des Askenfolk. „Es war lange unser Ziel, die Schriften des Rates nicht nur für die Gelehrten, sondern für alle zugänglich zu machen. Jetzt ist der richtige Moment, um dieses Versprechen einzulösen,“ erklärte Skriftvakt.

Befreiung von Hrafnholt

Im Westen von Jarnfjord wurde kürzlich eine gut vorbereitete Aktion der Askengard gemeinsam mit den Milizionären der Gilden durchgeführt, um Hrafnholt von den Nebelwesen zu befreien, die aufmerksamen Bürgern auch bereits aufgefallen war. Diese Operation verlief erfolgreich und zeugt von der sorgfältigen Planung und dem Mut der Beteiligten.

Hrafnholt, gelegen in der Region Hrafndalr am Rande der nördlichen Tundra, verdankt seinen Namen den Scharen schwarzer Raben, die das gesamte Tal bevölkern. Während der Befreiung wurden nicht nur die Stadt, sondern auch dort gelagerte Baumaterialien und andere Güter gesichert. Diese wertvollen Ressourcen sollen nun dazu verwendet werden, Hrafnholt seinen alten Glanz aus den Geschichten der Vorfahren zurückzugeben.

Das befreite Hrafnholt

Für den Wiederaufbau und die Besiedlung werden mutige und tatkräftige Siedler gesucht, die bereit sind, Teil dieses neuen Kapitels in der Geschichte des Askenfolk zu werden.

Die Fjordsriddare sind zurück

Nachdem der Nebel lange Zeit den Einsatz von Kavallerie unmöglich gemacht hatte, kehrt mit der Neugründung der Fjordsriddare eine legendäre Einheit in den Dienst des Askenfolk zurück. In den alten Geschichten werden die Fjordsriddare als Retter in letzter Not beschrieben, auf ihren treuen Pferden und mit unerschütterlichem Mut.

Ein Mitglied der Fjordsriddare

Ein erstes Banner der neuen Fjordsriddare ist bereits einsatzbereit und auf dem Weg zur südlichen Grenze. Weitere Banner sind in Vorbereitung, und die Gilde der Gelehrten hat angekündigt, die Traditionen und Taktiken dieser Einheit aus den alten Archiven zu fördern und weiterzugeben. Zusätzlich wird geprüft, ob auch weitere historische Einheiten des Askenfolk, wie die legendären Bolzen- und Steinschleudermaschinen der mechanisierten Artillerie, wiederbelebt werden können.

Stellungnahme des Rates zum sogenannten Freien Askenblad

Im sogenannten „Freien Askenblad“ wurden verschiedene Vorwürfe gegen den Rat der Gilden und die Berichterstattung des Jarnfjordbodet erhoben. Hiermit möchten wir einige Missverständnisse aufklären:

  1. Ereignisse im letzten Wardenhelm: Die Behauptung, Flammeskjold habe die Situation eskaliert, entspricht nicht den Tatsachen. Leider kam es jedoch zu einem Angriff durch militante Verschwörungstheoretiker auf die Truppen. Bei der Gegenwehr wurde ein Angreifer tödlich verletzt, während andere verwundet wurden.
  2. Vorwurf der Zensur: Die Auswahl der Inhalte im Jarnfjordbodet folgt einer sorgfältigen Abwägung, um die Interessen des Jarnfjords zu schützen und das Vertrauen diplomatischer Partner zu bewahren. Dies als Zensur zu bezeichnen, ist irreführend.
  3. Unternehmung im Westen: Die Aktivitäten im Westen, einschließlich der Truppenbewegungen, werden ausführlich auf Seite 1 der aktuellen Ausgabe des Jarnfjordbodet behandelt.
  4. Private Angelegenheiten: Die privaten Angelegenheiten der Ratsvorsteherin Liv Askehjul sind weder Gegenstand öffentlicher Diskussion noch von Belang für die Arbeit des Rates.
  5. Friedensvertrag mit dem südlichen Volk: Der Rat bestätigt den Abschluss eines Friedensvertrags. Es ist Ziel des Askenfolkes, mit möglichst vielen Partnern Frieden zu schließen, um sich auf die Herausforderungen des Aschennebels zu konzentrieren und als Völker gemeinsam zu gedeihen.

Der Rat der Gilden ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich nicht von Sensationsmeldungen und unbegründeten Anschuldigungen verunsichern zu lassen, Falschinformationen mit Bedacht zu hinterfragen und sich auf die offiziellen Mitteilungen der Gilden und des Jarnfjordbodet zu verlassen.

Der Rat verpflichtet sich, weiterhin transparent und im besten Interesse aller Asken zu handeln.

Studie zu den Beziehungen der Völker

Die Gilde der Gelehrten führt eine neue Studie durch, um die bisher unerklärlichen Einstellungen der Völker von Darshiva zueinander zu untersuchen. Ob ein sogenanntes Kollektives Unterbewusstsein oder andere Faktoren dieses beeinflussen, soll mit einen umfassenden Fragebogen erforscht werden. Dieser wurde im vergangenen Mondlauf an jedes Volk versandt, mit denen der Rat Kontakt pflegt. Völker, die kein Schreiben erhalten haben, sind dazu eingeladen, dieses beim Rat anzufordern.

Die Umfrage beleuchtet Themen wie Glaube, Regierungsform, Erscheinungsformen, Lebensräume, Kommunikation und Naturverbundenheit. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen zu erkennen und mögliche Verbindungen aufzudecken.

Die Ergebnisse der Studie werden, sobald abgeschlossen, in der nächsten Ausgabe des Jarnfjordbodet veröffentlicht.

Die Legende von Askehjul und der Fall des letzten Jarls

Als der Aschennebel über Darshiva hereinbrach, schien alles verloren. Das einst blühende Land war von Dunkelheit verschluckt, die Städte verödet und die Menschen vom Nebel erdrückt. Inmitten des Chaos verschanzte sich der Jarl von Jarnheim in seiner Festung. Dort lebte er mit seiner Familie und einer Handvoll loyaler Gefolgsleute im Überfluss, während die einfachen Bürger draußen in den Gassen starben. Keine Hilfe kam aus den umliegenden Siedlungen – der Nebel hatte alle Verbindungen abgeschnitten.

Während das Volk verhungerte und die Gilden unterdrückt wurden, erhob sich ein Mann, dessen Name zur Legende wurde. Sie nannten ihn Askehjul, nach der gewaltigen Maschine, die er schuf, um dem Nebel zu trotzen. Ein Erfinder und Schmied, ein Meister der alten Künste, der daran glaubte, dass das Askenfolk die Dunkelheit überwinden konnte.

Gemälde Askehjuls in der Gildenhalle von Asketun

Die Maschine des Widerstands
Askehjul erschuf mit den letzten Ressourcen der Gilden eine stationäre Maschine, die den Nebel für eine kleine Zone zurückdrängen konnte. Ihre mächtigen Feuer und alchemistischen Mechanismen rissen den Nebel entzwei und schufen eine klare Oase inmitten des Grauens. Doch die Maschine war unersättlich: Sie verlangte ständigen Nachschub an Brennstoffen und Rohstoffen und konnte nur mit großem Aufwand betrieben werden.

Trotz ihrer Begrenzungen war die Maschine ein Hoffnungsschimmer. Askehjul ließ sie mitten in Jarnheim errichten, auf einem alten Marktplatz, der zur Todeszone geworden war. Dort schuf sie eine geschützte Zone, die es den Meistern aller Gilden erlaubte, sich zu versammeln – etwas, das der Jarl zuvor unmöglich gemacht hatte.

Der Aufstand der Gilden
In der schützenden Umgebung der Maschine schmiedeten die Meister der Gilden, vereint durch Askehjuls Vision, den Plan für den Sturz des Jarls. Die Schmiede der Mechaniker rüsteten das Volk mit improvisierten Waffen aus, die Alchimisten entwickelten Sprengstoffe, und die Handelsgilde organisierte geheime Netzwerke, um die notwendigen Vorräte zu beschaffen.

In einer einzigen Nacht, bekannt als die Nacht des Feuers, brach der Umsturz los. Die Bürger von Jarnheim, angeführt von den Gildenmeistern und mit der Maschine im Rücken, stürmten die Festung des Jarls. Während die Maschine den Nebel fernhielt, konnten die Angreifer bis zu den Toren der Festung vordringen. Dort zündeten sie die Sprengstoffe, die sie in der geschützten Zone vorbereitet hatten. Die gewaltigen Mauern des Jarls brachen, und der einst unantastbare Herrscher fand sich von den Menschen umzingelt, die er im Stich gelassen hatte.

Der Fall des Jarls und der Aufstieg der Gilden
Der Jarl wurde gefangen genommen, seine Macht war gebrochen. Es heißt, Askehjul selbst habe ihn vor den versammelten Gildenmeistern zur Rede gestellt. „Du hast nur dich und die Deinen geschützt,“ soll Askehjul gesagt haben, „doch wir schützen alle.“ Der Jarl wurde verbannt, und die Festung, einst ein Symbol der Tyrannei, wurde in die Hände der Gilden übergeben.

Die Maschine, die den Nebel zurückdrängte, wurde zum Mittelpunkt der neuen Ordnung. Rund um sie entstand der Rat der Gilden, ein Zusammenschluss der Meister, die fortan das Schicksal des Askenfolkes lenkten. Die Maschine selbst aber blieb ein Symbol der Zusammenarbeit und der Opferbereitschaft.

Das Vermächtnis von Askehjul
Askehjul verschwand nach dem Umsturz aus den Aufzeichnungen. Manche sagen, er arbeitete daran, eine größere, bewegliche Version seiner Maschine zu entwickeln, um den Nebel endgültig zu besiegen. Andere glauben, er zog sich in die Wildnis zurück, um die Wurzel des Nebels zu finden und zu zerstören.

Seine Maschine aber blieb, ein Zeugnis der Macht der Gilden und der Widerstandskraft des Askenfolkes. Noch heute wird die Legende von Askehjul erzählt, und sein Name erinnert daran, dass selbst in der dunkelsten Stunde Zusammenarbeit und Erfindungsgeist den Weg ins Licht weisen können.

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