Vidar Skriftvakt in Vertretung der Forschungsgruppe Undirvit
Nachdem einige Mondläufe vergangen sind und keine weiteren Rückmeldungen aus anderen Reichen zu erwarten sind, veröffentlicht die die Gilde der Gelehrten Jarnfjords an dieser Stelle das Ergebnis ihrer Forschungen. Die vorliegende Untersuchung erfolgte frei von politischen Absichten oder Einflüssen. Gleichwohl sei bedacht, dass sowohl die Intention zur Beantwortung als auch das Fehlen mancher Antworten die Genauigkeit der Forschung verfälschen können. Wahrheit bleibt stets ein vielschichtiges und unvollendetes Streben.
I. Unterteilung in Gruppierungen
Die wohlgegründete Untersuchung der politischen und religiösen Ordnung der uns bekannten Reiche in Zusammenhang mit der vieldiskutierten Voreingenommenheit des einfachen Volkes offenbart eine Dreiteilung, die sich in der Gelehrsamkeit zu systematisieren ziemt. Diese Gruppierungen seien bezeichnet als Neutralis (Gruppe I), Arr (Gruppe II) und Oss (Gruppe III).
Während die Neutralis wie bereits aus dem Namen erkennbar eine neutrale Stellung in der Mitte einnehmen, haben die Bürger der Arr und der Oss eine deutlich polarisiertere Haltung zu den anderen Gruppen, insbesondere zur jeweils entgegenstehenden.
II. Zusammenhang mit Regierungsformen
Die Gruppenzugehörigkeit der Reiche steht laut dem Ergebnis der Auswertungen in enger Verbindung zur herrschenden Regierungsform:
Theokratien, von geistlichen Würdenträgern regiert, weisen eine deutliche Zweiteilung auf, wobei Theokratien stets zu den polarisierten Gruppen Arr und Oss gehören:
- Theokratien mit extensiver schriftlicher Überlieferung gehören der Gruppe Arr an.
- Jene, die mündliche Überlieferung bevorzugen, zählen zur Gruppe Oss.
Demokratien, jene Reiche mit Volksherrschaft, weisen überwiegend polytheistische Religionen auf und tendieren klar zur Gruppe Oss, sind aber auch vereinzelt in der Gruppe Neutralis zu finden.
Autokratien, von einem Alleinherrscher beherrscht, finden sich ausschließlich in der Gruppe Neutralis. Sie zeigen eine breite religiöse Vielfalt — von Animismus über Atheismus bis hin zum Monotheismus — und sind meist in wasserreichen, feuchten Landstrichen beheimatet. Ebenso ist das Vorkommen telepathischer Fähigkeiten allein autokratischen Reichen vorbehalten.
III. Fazit
Die vorliegende Analyse belegt, dass die Regierungsform als maßgeblicher Faktor die Gruppenzugehörigkeit eines Reiches bestimmt. Theokratien polarisieren entlang der Achse schriftlicher (Arr) versus mündlicher (Oss) Überlieferung, Demokratien fördern mündlich geprägte polytheistische Religionen (Oss), während Autokratien durch religiöse Vielfalt und Neutralität (Neutralis) charakterisiert sind.
Obwohl mancherorts die These eines kollektiven Unterbewusstseins bemüht wird, um die Haltungen der Bürger gegenüber fremden Reichen zu deuten, ist solches in der vorliegenden Untersuchung nicht erforderlich. Selbst bei eingeschränkter Datenlage lassen sich hinreichend wissenschaftliche Grundlagen für die beobachteten Voreingenommenheiten erkennen. Es ist vielmehr anzunehmen, dass sich in den aufgezeigten Gruppenzugehörigkeiten tieferliegende Muster sozialen Verhaltens widerspiegeln, die durch diese Arbeit zumindest in Teilen sichtbar gemacht wurden.
IV. Überblick der ausgewerteten Daten